Das Thema „Energiewende“ ist in aller Munde. Im sonnigen Südhessen könnte hierzu mit Photovoltaik-Anlagen auf den vielen noch leeren Dächern ein großer Beitrag geleistet werden. Allerdings fehlen auch in unserer Region dem Photovoltaik-Handwerkvielfach die Fachkräfte. Davon können all diejenigen ein Lied singen, die lange auf ein Angebot, auf die Montage und auf die Inbetriebnahme ihrer eigenen PV-Anlage warten müssen. Und auch die Handwerksunternehmen spüren den Personalmangel, können regelmäßig Ausbildungsplätze nicht besetzen.
Mit dem im Sommer in Darmstadt stattfindenden Solarcamp soll nun dem Handwerk bei der Suche nach Fachkräften geholfen werden. Aber was genau ist ein „Solarcamp“? Bei dem Format handelt es sich um eine Kombination aus einem – optionalen – Zeltlager und einer Schulung. Während der ersten Schulungswoche werden theoretische und praktische Grundlagen für die Montage von Photovoltaik-Anlagen vermittelt. So lernen die Teilnehmenden, sich sicher auf einem Dach zu bewegen und Werkzeuge wie Winkelschleifer und Akkuschrauber zu benutzen. Anschließend befestigen sie Montageschienen und Dachhaken bei unterschiedlichen Dacheindeckungen und setzen darauf schlussendlich die PV-Module gemäß Plan. Im theoretischen Teil der Schulung wird zudem elektrotechnisches Basiswissen vermittelt.
In der zweiten Woche des Solarcamps geht es dann auf echte Dächer auf echten Baustellen. In Praktika bei Handwerksbetrieben aus der Region können das gesammelte Wissen angewandt und die erworbenen Fertigkeiten vertieft werden. Die teilnehmenden jungen Leute und Personen mit Interesse an einer Umschulung erhalten so die Möglichkeit zu zeigen, was sie bereits drauf haben. Im Anschluss kann sich daraus ein Ausbildungsvertrag im Elektro- oder Dachdeckerhandwerk ergeben. Für Studierende wiederum besteht die Chance, einen Nebenjob zur Finanzierung des eigenen Studiums zu finden.
Natürlich ist das Solarcamp nicht nur zum Lernen und Arbeiten gedacht. Mit allerlei Freizeitaktivitäten, Zelten auf dem Veranstaltungsgelände und gemeinsamem Kochen soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Zudem wird die Vernetzung mit anderen Teilnehmenden und Lehrkräften hilfreich sein für die eigene Zukunft.
Aber auch für Menschen mit eigenem Haus kann die Teilnahme am Solarcamp sinnvoll sein. In der zweiten Veranstaltungswoche wird nämlich ein Selbstbaukurs angeboten. Hier lernen die Teilnehmenden, wie sie die Module für die eigene PV-Anlage montieren können.
Ziel ist hierbei, dass sich mehrere Leute finden, die als Selbstbaugemeinschaft(und unterstützt durch ein Solarteurunternehmen) loslegen können.Stattfinden wird das erste Darmstädter Solarcamp vom 30. Juni bis 12. Juli. Weitere solche Veranstaltungen sollen dann in den nächsten Jahren regelmäßig in ganz Südhessen angeboten werden.
Die Anmeldephase für das Solarcamp Darmstadt 2024 geht noch bis zum 25. Mai. Anmelden kann man sich auf der Webseite www.solarcamp-darmstadt.de. Dort gibt es neben dem Anmeldeformular weitere Informationen zum geplanten Ablauf.
Unternehmen, die Praktikumsplätze im Rahmen des Solarcamps anbieten wollen oder anderweitig unterstützen möchten, können sich per E-Mail an info@solarcamp-darmstadt.de wenden. Auch wer bei der Durchführung im Sommer helfen möchte, darfsich gern per E-Mail melden.
